Start / Griechenland / Epirus, die raue Gebirgswelt Nordgriechenlands

Epirus, die raue Gebirgswelt Nordgriechenlands

Durch die thessalische Ebene, die Kornkammer Griechenlands brausen wir mit unserem Hauber ins Epirus. Diese Bezeichnung ist übrigens nicht der Name des Gebirges, es die Bezeichnung der Provinz. Die hohen Gebirgsketten heißen Tzoumerka und Pindos, beides Naturschutzgebiete, rau, im Winter bärig kalt und mit viel Schnee, fast menschenleer und landschaftlich sehr abwechslungsreich, mit grandioser Natur.

Über Larisa und Trikala fahren wir auf schnurgeraden Straßen in großer Hitze durch die Ebene. Unvorstellbar, dass in 8 Wochen mehr oder weniger die ganze Ebene meterhoch mit Wasser geflutet sein wird. 2000 Liter Regen pro qm in 48 Stunden werden hier große Schäden anrichten. Für uns jetzt im Nachgang unvorstellbar, was im Pilion und hier abgehen wird. Oft haben wir die letzten Wochen an unsere Freunde Athene und Niko und Susanne und Frank denken müssen. Naja, doch das ist eine ganz andere Geschichte….

Unser erster Stopp ist nahe Pyli. Ein kleines Städtchen, welches am Fluss des Portaikos, unserem eigentlichen Ziel, liegt. Im Sommer zieht es uns meist hier im Süden in die Berge. Denn am Meer wird es oft über 40 Grad heiß, es ist voll und wir lieben die Abgeschiedenheit und etwas kühlere Temperaturen. Daher suchen wir gern Stellplätze an Flüssen auf. Und hier werden wir reichhaltig belohnt. Das Epirus gilt als sehr wasserreiche Region und wir werden in den nächsten Monaten meist an Seen oder Flüssen stehen.

Sehr typisch für die gesamte Region sind die alten Steinbrücken und die traditionellen Steinhäuser. An diesen Brücken finden wir sehr oft tolle Stellplätze. Überhaupt ist dieses Gebiet toll zu bereisen. Wir finden zwar überhaupt keine Campinginfrastruktur vor, doch als autarke Freisteher ist das ja noch nie ein Problem für uns gewesen.

Ralf hat wie immer gute Vorarbeit geleistet. Unsere Reisekarte beinhaltet viele lohnende Ziele. Langweilig wird es uns nicht werden. Von Pyli geht es an den Plastira-See. Hier treffen wir unsere Freunde Nima, Steve und ihre beiden Hunde mit Wohnmobil Horst. Wir haben uns im Winterurlaub auf Kreta näher kennengelernt und die Rasselbande kennt sich im Epirus gut aus, ist dies doch seit 5 Jahren ihre Homebase.

Hier am See, so schön der Platz ist, wurde es uns jedoch schnell zu warm. Auf 700 Meter gelegen, strömt die heiße Luft aus der Ebene hier hoch. 40 Grad sind uns allen dann doch zu viel. Nach dem Besuch des Weingutes Monsieur Nicolas in Mesenikola, wo wir eine wunderschöne Führung auf Griechisch vom Seniorchef bekamen und ordentlich Wein bunkerten, sind wir über wilde Pisten mitten in die Gebirgswelt des Tzoumerka gefahren.

Hahaha, hatten wir Spaß auf den abgelegenen Wegen. Hier beziehen wir in einem Steinbruch direkt am Fluss Acheloos Stellung. Die Hitze ist auch hier oben auf 1400 Meter spürbar. So verbringen wir dort einige Wochen, besuchen Metsovo (schön, aber zu touristisch), Kalarites, Sirako, lassen uns auf dem höchsten Pass Griechenlands, dem Barospass, auf knapp 2000 Meter vom Wind durchschütteln um letztendlich in Premanta zu landen.

Hier oben in der Gebirgswelt gibt es viel zu entdecken. Ralf erklimmt im Alleingang den Strogoula, wir biken viele, viele Höhenmeter und erfrischen uns immer wieder am Wasserfall hinter unserem Stellplatz.

Es gibt noch so viel zu erzählen…von Bären, welche uns über den Weg liefen, die vielen Badetümpel die wir aufsuchten, die eindrucksvollen Klöster in den Bergen, die tolle Küche mit ihren abwechslungsreichen einfachen Gerichten. Und so zuckeln wir vom Tzoumerka in den Pindos.

Dort treffen wir auf René. Auch ihn haben wir auf Kreta kennengelernt. Damals war er noch im Defender mit Dachzelt unterwegs. Heute lebt er, wie wir, dauerhaft im Camper, einem Mercedes 607, den er wunderschön in Eigenarbeit ausgebaut hat. Mit ihm zu Reisen macht viel Spaß.

Kocht er doch auch so gern, ist viel in Bewegung und so verstreichen die Wochen. Wir besteigen die Dragolimni, die Drachenseen, besuchen die Zagori-Dörfer, und düsen viel mit den Bikes durch die Gegend. Die Vikos-Schlucht wird ein Highlight. Ebenso die schönen Stellplätze in den dichten Wäldern, immer nahe eines Flusses.

Tja und so verstreicht der Sommer und für uns wird es Zeit allen Ade zu sagen…wir gehen für ein paar Wochen auf die Insel Korfu. Besuch steht ins Haus. Marens Papa kommt nach Griechenland und wir freuen uns ihn zu treffen…Auf nach Korfu.

Über Maren Huber

Mein Mann Ralf und ich haben im Juni 2017 unsere Firma verkauft und sind ins Wohnmobil gezogen. Erstes Ziel war die Insel Lesbos um eine Auszeit zu machen um dann die Europa und die Welt zu erkunden. Ich freue mich auf alle, die uns auf dieser spannende Reise begleiten.

Schreibe einen Kommentar