Der letzte Teil unserer Indienreise führt uns ins Bundesland Rajasthan. Vom riesigen Delhi zum Weltwunder Taj Mahal und nach Jaipur: Eine Reise durch das Goldene Dreieck ist faszinierend, gegensätzlich und ein Abenteuer, das man so schnell nicht vergisst. Im Goldenen Dreieck im Norden Indiens liegen einige der schönsten und wichtigsten Sehenswürdigkeiten des Landes.
Wir haben als erstes die Stadt Udaipur angesteuert. Diese Stadt wird auch die „Weiße Stadt“ genannt. Dies liegt an den herrlich weißen Fassaden der Gebäude. Manchen nennen es auch das Venedig des Ostens. Das fanden wir jetzt so ein wenig übertrieben. Die Stadt liegt am Ufer von zwei großen Seen, doch wer mal in Venedig war, weiß, wie so etwas auszusehen hat.
Als wir dort waren war ein riesiges Tohuwabohu. Ein religiöses Fest wurde gefeiert, da irgendwo in Indien ein großer Tempel eingeweiht wurde und ganz Indien feierte dieses Ereignis. Uns präsentierte sich die Stadt in tollem orange, viel Lärm, grandiosem Feuerwerk und Tamtam in allen Tempeln. An schlafen war da einige Nächte nicht wirklich zu denken.
Uns hat es sehr gut in dieser Stadt gefallen. Wunderschöne Sonnenuntergänge in trendigen Rooftop- Restaurants, spannende Architektur und tolle Denkmäler. Fast eine ganze Woche genossen wir Udaipur.
Mit dem Zug fuhren wir weiter nach Jaipur. Jaipur, die Stadt der Edelsteine oder auch die „Pink City“. Zu Ehren eines Besuchs der Königin Victoria ließ 1886 der damalige Maharadscha die wichtigsten Gebäude rosa anstreichen.
Maren wollte unbedingt nach Jaipur, um die Steinhändler zu besuchen. Wir haben uns ein nettes Air-BnB gebucht. Zum Glück. Denn durch die leidige Zugfahrt von Udaipur nach Jaipur bei gefühlten 16 Grad dank krass eingestellter Klimaanlage hat sich Maren eine ganz böse Nebenhöhlenentzündung eingefangen. Also können wir die Wohnung als Krankenlazarett nutzen. Flugs einen Termin in der benachbarten Klinik vereinbart und der sehr freundliche Onkel Doktor hat Maren mit allen erdenklichen Medikamenten ausstaffiert und nach drei Tagen geht ihr es schon wieder richtig gut.
Also auf geht‘s um einige Steinhändler abzuklappern. Maren hat im Vorfeld schon den ein oder anderen Händler auf Facebook angeschrieben und Termine vereinbart. Das war super, denn diese Händler hätten wir so niemals gefunden. Der Tourist geht in der Innenstadt zu den großen Schmuckhäusern, wir waren eher bei den kleinen Handwerkern, die aus großen Halbedelsteinen kleine machen, diese schleifen um sie dann den großen Schmuckhäusern zu verkaufen oder auf europäischen Steinmessen zu präsentieren. Das war ein ganz tolles Erlebnis. Wirklich in die hinterste Ecke der Bazare einzutauchen und dort Geschäfte zu machen. Maren nutzt diese Steine um ihren Schmuck zu gestalten. Was hatten wir für einen Spaß hier in Jaipur bei den Steinhändlern. Zum Glück dürfen wir beim Heimflug je 22 kg Gepäck mitnehmen.
Und weiter geht die Fahrt nach Puschkar. Dort treffen wir auf Steffi, Frank und ihre zwei lieben Kinder. Puschkar ist eine kleine indische Stadt. Nur 22.000 Einwohner. Doch gilt diese Stadt als die Textilstadt Indiens. Wir glauben, dass schlicht alle Kleidchen und Tops im Hippiestil von hier kommen. Also für Konsumjunkies schlicht das Eldorado. Wir schlendern viel durch die Gassen, lassen uns treiben und genießen das entspannte Leben in dieser kleinen Stadt. Wir übernachten in tollen Hotels, die in früheren Zeiten kleine Paläste waren und gehen mit den Vieren lecker Essen und quatschen viel. Eine sehr entspannte Zeit hier im wuseligen oft hektischen Indien.
Langsam neigt sich unsere Zeit dem Ende zu. Bevor wir das indische Highlight, das Taj Mahal besuchen, zieht es uns noch in eine weitere farbige Stadt, nach Jodphur, die „Blauen Stadt“. In der Altstadt wurden viele Häuser blau angestrichen, zuerst um die Häuser der religiösen Führer (Brahmanen) zu kennzeichnen, später weil die Bewohner davon ausgingen, dass die Moskitos durch die blaue Farbe vertrieben würden.
Auch hier übernachten wir in alten herrschaftlichen Häusern, Ralf besucht endlich einen indischen Friseur, wir erkunden die riesige Festungsanlage Meherangarh, und strolchen durch die Basare und die hübsche Altstadt. Natürlich trinken wir täglich den legendären Safran- Lassi, kaufen Tee und Gewürze beim bekanntesten Gewürzhändler und einigen Nippes für die Deko in unserem Opa Theo.
Die letzten drei Tage verbringen wir in Agra, wo die berühmteste indische Sehenswürdigkeit steht, das Taj Mahal.
Unser Fazit zu Indien. Indien ist kein günstiges Reiseland mehr, es gibt fast keine Fahrräder oder Rikschas mehr zu sehen, du wirst als europäischer Tourist weder angebettelt noch möchte jeder ein Bild von/mit dir machen (ausser in Mumbai am Gateway of India). Indien ist ein riesiges Land, nimm dir nicht zu viel vor, das Land läßt sich nicht so leicht bereisen, du brauchst viel Zeit und Geduld bei den öffentlichen Verkehrsmitteln. Wir haben den Norden komplett ausgelassen und werden sicherlich nochmals wieder kommen, um diese Ecke Indiens zu bereisen.