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Reif für die Insel(n)…

und warum Koh Chang nicht Koh Chang ist!

Nach dem Rundkurs ums quirlige Bangkok suchen wir einen Platz um unsere Seele baumeln zu lassen. Ruhe und Gelassenheit. Ok, anfangs waren wir der Meinung es darf Inselhopping werden. So wollten wir einfach immer weiter Richtung Malaysia reisen, von Insel zu Insel.

Doch die Umherreiserei braucht uns oftmals zu viel Zeit. Hier ein paar Stunden Zug, weiter mit dem Minibus um die Fähre zu erreichen, warten, und dann weiter. Dabei fragten wir uns schnell, was wohl auf der einen Insel großartig anders sein könnte, als auf der anderen.

Und so kam alles ganz anders. Nach ein paar Stunden Recherche fanden wir unseren Ruhepol. Die Insel Koh Chang. Aber Achtung: Es gibt zwei Inseln mit gleichem Namen. Die Bekannte liegt im Golf von Thailand, an der Küste unterhalb Bangkoks, die Zweite, die kleinere und eher unbekanntere, an der Grenze zu Myanmar in der Andamanen See. Das ist die Küste, welche Sri Lanka und Indien zugewandt ist.

Koh Chang ist bei manchen Reisenden als Rentnerinsel verschrien, da hier wirklich nullkommanull los ist. Unser Eindruck war, dass dieses Paradies etwas für Individualisten ist. Ganz im Stil der 80iger Jahre. Thailand wie früher. Strom gibt es über den Generator nur in den Abendstunden, all-inklusive Resorts gibt es nicht, kein Bankautomat, keine Kartenzahlung und die Hütten sind meistens aus Bambus mit open-air Dusche und Klospülung mit ner Schöpfkelle. Du merkst, alles ein bisschen wie früher. Sehr naturnah und spartanisch, wie wir zu sagen pflegten.

So sind Gekkos in Unterarmgröße, Affen, viele Hornbills (Nashornvogel), kleine Kolibris, viele Blumen, Kautschuk- und Cashewnussplantagen, Bananen, Mangos und Papayas, einige Skorpionarten und so manches Ungeziefer überall präsent. Auch gibt es noch viel unberührten Regenwald auf dem Inselchen. Achja, die Größe: An einem Tag ist sie komplett durchwandert, misst sie doch gnadenlose 2km Breite auf 10km Länge.

Und so sahen unsere Tage aus. Morgens mit Gekrähe, Gekreische, Gezirpe aus dem Urwald und Meeresrauschen im Ohr aufgewacht. Ein paar lockere Übungen am Strand vollbracht, eine Runde im 26 Grad warmen Meer geschwommen, abgeduscht und ab zum Frühstück. Diese besteht dort aus thaistyle Reissuppe, oder europäisch Ei mit Toast oder viel Früchte mit Porridge, was meist unsere Wahl war. Ein iced Coffee dazu und wir waren bereit für die Abenteuer. Abenteuer? Fehlanzeige…Wie bereits erwähnt ist nichts los auf der Insel. Es gibt keine Autos, ganz wenig Mietroller oder -fahrräder, hier wird alles gelaufen.

Und so waren wir jeden Tag am rumspazieren. Hier hin zum Essen, dahin auf einen leckeren Mangoshake, mal zu einem anderen Badestrand, auf ein Treffen mit Nina und ne Runde Rummycup oder Skipboo spielen und wieder zurück. Und ehe wir uns versahen waren drei Wochen um. Ja, so kann das Leben spielen, wen man in sich ruht. Wir haben einfach nichts vermisst. Kein Internet, keine Bar, keine Party, kein Shopping. Einfach die Insel und wir.

Und ja, es gibt tatsächlich eine richtige Rentnerecke. Wir waren da eine Woche im Sawadee-Resort und da hausen sie, die Rentner. Für mehrere Monate über den deutschen Winter einquartiert leben sie da in einer lustigen Gemeinschaft. Schwimmen gemeinsam, leben in ihren kleinen Holzbungalows am Meer, trinken gemeinsam Kaffee, gehen was Essen und lachen viel. Wir fanden das ganz klasse anzusehen, wenn die großen Runden abends beim Brückenwirt zusammensaßen und ihr Leben genießen. Ralf hatte sofort die Idee in 40 Jahren auch dort aufzuschlagen. 😁😁

Visaverlängerung und Koh Phayam

Doch irgendwann war es doch Zeit weiterzuziehen. Ranong, die Provinzhauptstadt auf dem Festland war noch ein kurzes Zwischenziel für uns. Wir mussten ja unser Visum auf der Immigrationstelle verlängern und so schipperten wir einige Tage später 8 Kilometer weiter, nach Koh Phayam.

Diese doppelt so große Insel empfing uns gleich mit einem ganz anderen Bild: hektische, laute Umtriebigkeit am Hafen. Hier fährt gefühlt jeder Tourist Roller. Es gibt viel Gastronomie, coole Strandbars, größere Resorts, viel mehr Touristen und doch bleibt die Insel überschaubar. Nachts um 22 Uhr klappen sie dort die Gehsteige hoch und es herrscht Stille…ganz wie wir es lieben. Und doch kannst mal nen Partyabend erleben, spielen doch hier und dort mal Live-Bands oder es gibt einmal die Woche im Musika Technoparty.

Es wirkt alles ein bisschen größer auf uns. Doch auch hier gibt es keine Autos, Hotelanlagen, ganz wenige Swimmingpools. Viel Natur, lustige Schwemmholz-Bars direkt am Strand, und auch noch ganz einsame Ecken. Ja und hier treffen wir alte Bekannte.

Nina von Koh Chang, Tanja und Peter, sowie Vivi und Sascha, alle vier standen mit uns auf Elia-Beach drei Monate im letzten Herbst in Griechenland. Was für ein Hallo…und so ziehen wir gemeinsam über die Insel und genießen die vielschichtigen kulinarischen Angebote, quatschen viel und haben Spaß miteinander. Tja, und nach zwei weiteren Wochen gilt es nun für uns Thailand zu verlassen, da das Visum endgültig ausläuft…also weiter geht es. Nochmal 4 Tage Bangkok und dann: BALI ❤️❤️

Über Maren Huber

Mein Mann Ralf und ich haben im Juni 2017 unsere Firma verkauft und sind ins Wohnmobil gezogen. Erstes Ziel war die Insel Lesbos um eine Auszeit zu machen um dann die Europa und die Welt zu erkunden. Ich freue mich auf alle, die uns auf dieser spannende Reise begleiten.

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