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Vom Hochland ans Meer und zurück

Wir fahren nach Da Lat (175 km)

Erfrischend anders war unsere heutige Tour von Ho Lak nach Da Lat. Die Straße, die eher einer Buckelpiste gleicht, geht kurvig durch die Berge. Wir sind im Land des Kaffees. Dieser dominiert hier alle Anbaugebiete. Manche Felder stehen noch in voller Blüte, andere tragen schon Bohnen, wieder andere sind bereits abgeerntet. Neben dem Kaffee wird hier auch Pfeffer angebaut.

Aromen von Blüten und Bohnen liegen in der Luft. Die Menschen hier in den Bergen sind anders als in den Städten, ethnische Minderheiten, man sieht es an der dunkleren Haut und an den markanteren Gesichtszügen.

Die ersten 120 km waren ein auf und ab, die Tour macht Lust auf mehr – wir haben richtig gute Laune. Die letzten 40 km waren dann etwas langweilig, man merkt es gleich, wenn man in Richtung einer größeren Stadt kommt. Der Verkehr wird deutlich mehr, LKWs dominieren wieder die Straßen.

Als erstes Übernachtungsziel haben wir uns das Binh Yen Hotel (345K / Zimmer) ausgesucht, es war eine Empfehlung eines anderen Backpackers den wir getroffen haben. Das Zimmer finden wir jetzt nicht wirklich gut, wir suchen uns morgen was anderes.

Europäisch anders – Da Lat hat französisches Flair

Wir lernen die Stadt kennen. Da Lat, das ist Honeymoon City in Vietnam. Die Stadt kommt mit französischem Flair daher und die Gegend rund um den See könnte auch irgendwo in Europa sein. Obwohl wir hier auf 1500m sind, ist es tagsüber angenehm warm, morgens und abends braucht es dann aber schon eine Jacke. Nach der Hitze der letzten Tage, eine angenehme Abwechslung.

Wir besuchen ein paar Sehenswürdigkeiten, angefangen vom Flower Garden (10K / Per.) über den alten Bahnhof (5K / Per.) bis hin zum Crazy House (50K / Per.). Rund um den See ist die Stadt ganz auf, zum Teil kitschigen, Tourismus eingestellt. So kannst du dich hier in einer Cinderella Pferde-Kutsche herumfahren lassen.

An diesem Abend sollte es mal wieder ein „Europäisches Essen“ sein und so haben wir uns für das Oz Burgers entschieden. Wir hatten zwei ausgezeichnete Burger mit super French Fries und Heinz Ketchup! Yummy!!

Fix your bike and meet nice guys

Mein Bike macht seit zwei Tagen irgendwie Scherereien, startet schlecht und läuft nicht rund. Über Facebook habe ich den Kontakt zu einem jungen Tourguide hergestellt, der mit uns zu einem Mechaniker gefahren ist. Der studierte Ingenieur Dat arbeitet viel lieber in der Tourismusbranche, als in seinem Job und so ist er heute Hostelmanager und Motorradguide. Wir hatten einen tollen Vormittag mit guten Gesprächen mit ihm.

Tagesausflug mit dem Bike von Da Lat nach Đưng K’Nớ

Wir machen eine Motorradtour nur so aus Spaß am Fahren. Unser Ziel ist der Bezirk Đưng K’Nớ, 50 km weiter im Norden von Da Lat gelegen. Die asphaltierte Straße schlängelt sich in angenehmen Kurven zum Fahren immer weiter in die Berge hoch. Wie hoch wir schlussendlich sind, wissen wir nicht. Wir drehen ca. 4 km vor unserem Ziel, dort wo die asphaltierte Straße aufhört, um.

Wir sind in die Wolken gefahren, bei Nebel und rutschigen Straßen macht der restliche Weg einfach keinen Sinn. Mit jedem Meter, den wir wieder nach unten kommen, wird es wärmer. Wir halten an einem der vielen Erdbeerfelder und trinken einen leckeren frischen Erdbeersaft.

Wir fahren an die Küste nach Nha Trang (135 km)

Wir fahren auf der nördlichen Route, durch die Berge nach Nha Trang. Wie hoch die Berge hier sind, kann ich nicht sagen, sie sind wohl irgendetwas zwischen 2000 und 2500 m hoch und dementsprechend wurde es da oben ziemlich frisch und neblig. Wir mussten unsere Klamotten etwas aufstocken sonst wären wir wohl „erfroren“.

Alles in allem war es eine wunderbare Route, die uns sehr viel Freude gemacht hat. Angefangen bei den Gewächshäusern rund um Da Lat geht die Straße durch urwaldbewachsene Berge, der Belag mal besser, mal schlechter – einfach nur fahren.

In Nha Trang haben wir uns für das Palm Hostel (16 €/Zi.) entschieden, ein recht neues Hostel, das aus alten Überseecontainern gebaut ist. Wir haben ein Zimmer mit Blick über die Bucht, wenn es nicht so viele hohe Hotelbunker hätte, ein richtig schöner Ausblick. Nha Trang, eine Stadt in russischer Touristenhand, mit super Strand, tollem Meer und einem quirligen Nachtleben.

Das Meer in Nha Trang geniessen

Den Morgen haben wir mit dem Besuch der Cham Türme (22K / Per.) begonnen, sie sind zeitgleich mit den Tempeln in Angkor Watt entstanden und sehen auch recht ähnlich aus. Die Anlage ist ganz nett anzusehen, sie haben drumherum einen kleinen, schön blühenden Park angelegt.

Eigentlich hatte ich mich ja gefreut endlich an die Küste zu kommen, etwas Sonne am Meer tanken, am Strand liegen, einfach mal nichts tun. Nun ja, ganz so einfach ist es nicht – natürlich gibt es links und rechts Strandabschnitte, die fast menschenleer sind, dafür gibt es da halt auch einfach nichts – außer Sand – auch keinen Schatten, nichts zum Trinken oder Essen. Und es ist warm, sehr warm…

Der restliche Abschnitt ist vollgebaut mit Hotels, und die Masse der Touristen sind Taiwanesen, Chinesen und viele Russen. Gut, um mal nur das Meer und den Strand zu genießen ging das auch – entspricht aber nicht so unseren Vorstellungen – dafür hatte Ralf mal so richtig Spaß in den Wellen.

Ein bisschen crazy ist Nha Trang ja schon, auf der Insel gegenüber liegt der Freizeitpark Vinpearl, die vietnamesische Antwort auf Disneyworld (30 $ / Per.) – wir sind aber nicht rübergefahren, stattdessen sind wir heute Abend lecker Seafood essen gegangen. Ein Kilo Muscheln und ein halbes Kilo Scampis – wir sind pappsatt.

 

Über Maren Huber

Mein Mann Ralf und ich haben im Juni 2017 unsere Firma verkauft und sind ins Wohnmobil gezogen. Erstes Ziel war die Insel Lesbos um eine Auszeit zu machen um dann die Europa und die Welt zu erkunden. Ich freue mich auf alle, die uns auf dieser spannende Reise begleiten.

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