Wir fahren mit der Fähre Nisso Mykonos nach Limnos
Wir fahren mit der Nissos Mykonos auf der Kavala Route von Mytilini (Lesbos) nach Limnos. Wir haben schönstes Wetter, die Ägäis zeigt sich von Ihrer ruhigsten Seite. Als die Insel in Sicht kommt wirft sich sofort die erste Frage auf: Wo sind die Bäume? Limnos wirkt kahl, ein Freund von uns sagte wenige Minuten vorher am Telefon: Limnos ist eine Wüste. Hmmm .. wir lassen uns überraschen.
Dieses Mal haben wir nichts im Voraus gebucht. Wir setzen uns in der Inselhauptstadt Myrina in ein Café und checken die Buchungsportale und Limnos Webseiten. Wir entscheiden uns die Akrogiali Appartements, etwas oberhalb von Myrina gelegen. Ideal um sich zu orientieren, das nötigste einzukaufen und abends noch lecker essen zu gehen.
Der Insel Norden
Es geht fast schnurgerade in den Norden, in Richtung Gomati Beach. Bevor wir aber so richtig starten, halten wir bereits im nächsten Ort um einen Frappé zu trinken, über das Leben zu sinnieren und um Aprikosen aus verlassenen Vorgärten zu mopsen 😊
So eintönig wie sich die Insel gestern bei der Herfahrt präsentiert hat, ist sie definitiv nicht. Gut, sie ist nicht so dicht bewaldet wie Lesbos oder Samos, aber als Wüsteninsel würde ich sie auch nicht bezeichnen. Jedes „Tal“, das sich durch den Ablauf von Wasser gebildet hat, ist grün und rosa. Oleander, Stockrosen und Mönchspfeffer blühen an jeder freien Ecke.
Limnos war einmal die Kornkammer Griechenlands. Viele Hügel und freie Flächen werden heute auch mit Getreide bewirtschaftet. Wir kommen an den ersten verfallenen Windmühlen vorbei. Im Nord-Westen der Insel soll es noch viel mehr dieser großartigen Gebäude geben.
Wir wollen die Wüste sehen! Die Sand-Dünen von Ammothines. Kurz vor dem Strandabschnitt Gomati geht es links in die Hügel und dann, am Ende dieser Schotterpiste siehst du ihn plötzlich vor dir, diesen einzigartigen Ort, der die einzige Wüste Europas ist. Wir laufen bis auf die andere Seite, da wo die Wüste wieder in ein grünes Tal abfällt und albern herum. Steil und verdammt hoch, hier kommt man sofort auf die Idee mit nem Snowboard den Hang herunterzurasen.
Jetzt noch an die Beach, eine Runde schwimmen und dann was Essen. Die Straße zur Gomati Beach ist streckenweise durch den Sand verweht, es ist schwierig mit den Rollern durch zu kommen. Und dann geht plötzlich nichts mehr. Die Straße vor uns wird von einem Auto versperrt, dass sich im Sand festgefahren hat. Daran vorbeikommen ist nicht – ALSO – gehen wir gleich was Essen.
An der rechten Seite der Bucht liegt die Taverne Flomari mit einem großartigen Blick über die Bucht, die wie ein Halbmond vor uns liegt. Wir essen Sardinen (die ist Ralf eigentlich immer) und Oktopus, angerichtet mit Fava, einem Art Bohnenmus. Mmmmh, lecker – wir sind glücklich und machen uns auf den Rückweg.
Eher durch Zufall fahren wir an der Therme vorbei. Leider hat sich bewahrheitet, was ich schon im Internet ein-, zweimal gelesen habe. Die Therme und das Spa sind geschlossen. Alles ist dem Verfall ausgesetzt. Wirklich schade, es ist im Moment noch alles in einem guten Zustand, selbst das Café ist noch voll eingerichtet, Dekomaterialien, Tische, Stühle, sogar die Espresso Maschine steht noch. Wird doch diese Therme als die siebtschönste in ganz Griechenland gehandelt.
Der Süd-Osten
Wir machen einen Standortwechsel und suchen uns über AirBnB ein nettes Häuschen (Melissa Apartments) im Südosten der Insel, im Ort Roussopouli. Von hier aus möchten wir in den nächsten Tagen den östlichen Teil der Insel erkunden.
Limnos hat eine Vielzahl von Stränden, einige kommen wie in der Südsee daher, an anderen musst du erstmal Berge von Seegras erklimmen. Der wohl schönste Strand an diesem Ende der Insel (auf der linken Seite am Golf gelegen) ist der Megalo Fanaraki. Glasklares Wasser und Sandstrand – ein absoluter Traum. Jetzt, kurz bevor die griechische Feriensaison beginnt liegt alles noch im Dornröschenschlaf, nicht mal die Beach Bar hat geöffnet.
Die Insel ist bei Kite-Surfern beliebt, da es hier einen regelmäßigen, beständigen Wind gibt. Der absolute Kite Strand ist Keros Beach. Hier stehen auch einige Wohnmobile. Überhaupt sind wir von den Wegen – auch wenn es sich um pave roads handelt – begeistert. Hier könntest du tatsächlich an fast jeden Strand mit dem Wohnmobil hinfahren.
Natürlich hat diese Insel, wie alle Insel im Mittelmeer auch viel Historisches zu erzählen. Wir besuchen die Ausgrabungsstätte von Poliochni. Vor über 5000 Jahren entstand hier bereits die erste „Stadt“.
In unmittelbarer Nachbarschaft, gleich einen Strand weiter befindet sich die wohl coolste Strand Bar auf dieser Insel – die Red Rock Bar. Eine aus Brettern, Strandgut und zusammen getragenen Sitzmöglichkeiten bestehende Bar mit cooler Musik. Auch hier finden wir einen traumhaften Sandstrand vor, auf dem der Besitzer ein paar Schattenplätze geschaffen hat. Relax – life ist good!