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Überwintern auf Kreta – unser Fazit

Ja, jetzt sitzen wir auf der Fähre gen Spanien/Frankreich und schauen auf 5 Monate Kreta zurück. Rein wettertechnisch war es bis Ende Januar echt schön und dann kam der laut den Einheimischen regenreichste, kälteste und längste Winter seit den Wetteraufzeichnungen oder, noch besser, seit Odysseus‘ Zeiten…

Da wir viel am Meer standen, können wir nicht viel über das Landesinnere dieser schönen Insel berichten, meist war es dort in den bergigen Regionen wolkenverhangen, kalt und oft schneebedeckt. Genau diesem Wetter wollen wir ja gern entfliehen. Im Süden der Insel hat es uns gut gefallen. Ok, an manchen Ecken sieht es aus wie an den Küsten Spaniens, Gemüseanbau unter viel Plastik. Doch es gibt sie noch, die abgelegen Strände, die einsamen Buchten, das menschenleere Kreta. So mancher Sandstand, wie bei Elafonissi hat uns schwer begeistert. Da kam schon karibisches Feeling auf, wenn nur der eisige Nordwind nicht so kalt pfeifen würde. Im Sommer stehen hier reihenweise die Sonnenschirme und die Touristen liegen in Reih und Glied. Davon sehen wir im Winter zum Glück nichts. An schönen Tagen kommen mal ein paar Autos vorbei und es gesellen sich hin und wieder andere Reisende zu uns um lustige Abende am Lagerfeuer zu genießen. Gerne denken wir an die Tage mit René, Gulio, Mandy und Nima und Steve zurück. Das waren unsere liebsten Reisefreundschaften, denen wir auf der Insel immer wieder begegneten. Letztendlich konzentriert sich für die Überwinterer alles auf die Küstenregionen. Vor allem im Süden ist es oft bis zu 5 Grad wärmer als an der Nordküste und es herrscht definitiv ein trockeneres Klima.

Zur Nordküste können wir nur so viel berichten: Sie gefällt uns überhaupt nicht. Unvorstellbar dort Urlaub zu machen. Alles ist mehr oder weniger touristisch komplett erschlossen, sicherlich nicht so schrecklich bebaut wie Spaniens Mittelmeerküste, doch für uns ist das nichts. Ja, die schöne Altstadt von Chania hat auch unser Herz erobert, doch sonst haben wir dort wenig schöne Plätze entdeckt. Vielleicht wirkt das jetzt für den ein oder anderen Kretakenner hart, doch uns hat das einfach nicht abgeholt.

Zum Abschluss haben wir mit Manolis und seiner Familie tolle Tage in Heraklion erlebt. Er ist ja seit Jahren unser „Fährbuchungsbüro“ und hat uns schon zig Mal zu sich eingeladen. Und so konnten wir gemeinsam, um die Feierlichkeiten zur kretischen Befreiung der türkischen Herrschaft im 18. Jahrhundert, bei frühlingshaften Temperaturen Heraklion und Umgebung genießen. Klar, Knossos haben wir auch besucht und so manches Bergdorf im nahen Hinterland. Seine Frau Maria hat uns bekocht und so wurde der Abschied von Kreta doch recht schnell Realität.

Unser Fazit: Der Osten und Süden sind im Winter menschenleer und wunderschön. Es gibt viel spektakuläre Schluchten zum Bewandern, die bekannteste, die Samariaschlucht ist dann zwar gesperrt, doch es gibt so unzählig viele andere. Viele kleine Dörfer, wo auch im Winter noch Leben herrscht, haben wir besucht, auf tollen Bauernmärkten frisches Obst und Gemüse erstanden, tagelang allein an wirklich einsamen Stränden gestanden, überall freundliche Griechen erlebt, und das kulinarische Kreta ist immer eine Reise wert.

Ob wir mal wieder kommen? Gerne würden wir das bergige Innenleben der Insel erkunden, das richtig ursprüngliche Kreta erleben, mal schauen, was die Zukunft so bringt.

Und hier geht’s zu unserem Kretaspecial, der kleinen Insel Gavdos, dem südlichsten geographischen Punkt Europas.

Über Ralf Hokenmaier

Nach 20 Jahren Selbständigkeit auf zu neuen Ufern. Was mich anspornt? Gemeinsam mit meiner Frau Maren die Möglichkeit zu nutzen Fremdes, Unbekanntes und Neues zu entdecken. Wir sind jetzt keine klassischen Backpacker, nein, wir versuchen nur, mit unserem Reisebudget angenehm und ohne großen Luxus zu reisen. Wo die Reise hingeht? Keine Ahnung, dass entscheiden wir morgen kurzfristig.... :)

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